RALF´S REISE-HOMEPAGE (Marokko)

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Dieses ist meine Reise-Homepage, in der ich einen kleinen Reiseberichtvon meiner Sahara-Fahrt 1994 zum Besten gebe.
Teil 4 - Marokko



Nach Überschreiten der algerisch-marokkanischen Grenze, die zum Teil gar nicht exakt festgelegt ist, war ich im letzten afrikanischen Land meiner Reise: in Marokko. Wie Algerien und Tunesien, war auch Marokko lange Zeit französisch besetzt. Dementsprechend verbreitet ist die französische Sprache auch heute noch.

Kaum war ich einige Kilometer in dem Land, welches inklusive des marokkanisch besetzten Gebietes der Westsahara etwa doppelt so groß wie Deutschland ist, boten sich schon erste landschaftliche Leckerbissen. Denn schon bald erreichte ich erste Ausläufer des Hohen Atlas, des westlichen Ausläufers des Atlas-Gebirges. Im Vordergrund standen einzelne Kamele in der kargen, noch wüstenartigen Landschaft, während im Hintergrund auf den Gipfeln zu dieser Zeit, es war Ende Januar, Schnee lag.

Der Straße nach Westen folgend, immer noch südlich des Atlas´, erreichte ich Tinerhir. In der Nähe dieses alten Festungsdorfes liegen die Todhra- und die Dades-Schlucht, in denen Felder bestellt werden, Palmen wachsen, aber in denen leider auch alle naselang ein Händler an der Straße stand und sich förmlich vors Auto schmiß, um mir irgendwas anzudrehen. Auch ein Beigeschmack des Tourismus´. In Tinerhir versuchten diese fliegenden Händler auf deutsch, englisch, französisch, spanisch und arabisch auf mich einzureden. Ich zog es meistens vor, mich durch unverständliches Gebrabbel als Bulgare auszugeben. Das verstanden sie nicht und ich mußte niemanden verletzen.

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Tinerhir

Nun ging es ins Atlas-Gebirge. Beim Ourika-Tal fuhr ich immer bergauf, umgeben vonherrlich grünen Feldern - welch ein Kontrast zur Sahara, die ich jetzt endgültig hinter mir gelassen hatte. Es ging vorbei an Berberdörfern, die Straße führte durch Bachläufe, und immer, wenn ich mal anhielt, war ich sofort umringt von bettelnden Kindern und/oder fliegenden Händlern. Schließlich erreichte ich das Ziel meiner Fahrt durch die Berge. Viel weiter wäre ich auch nicht mehr bergauf gekommen, da meine Kupplung bereits aus dem letzten Loch pfiff.

Nein, das war nicht mehr Afrika. Es hatte mehr den Anschein, als ob ich in der Schweiz gelandet wäre. Ich war in Oukaimeden auf 2600 m Höhe im Hohen Atlas, die Straßen waren spiegelglatt, und ein Skilift brachte Wintersporttouristen auf die Pisten. Wie in den Alpen. Sogar französische Skilager-Schulklassen haben nicht gefehlt. Eigentlich bin ich hier nur wegen uralten Felsmalereien hergefahren, aber die waren alle eingeschneit...

Ich verließ Oukaimeden auf einer glatten, von Schneemassen umgebenen Straße und fuhr an der nördlichen Seite des Atlas´ bergab nach Marrakech und von dort nach Essaouira, wo ich noch am selben Nachmittag am Sandstrand des Atlantik entlanglief.

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Oukaimeden im 'Hohen Atlas'

Für meine Souveniereinkäufe eignete sich Essaouira hervorragend. Fast vollkommen in Ruhe gelassen wurde ich von den Händlern, als ich durch die unzähligen verwinkelten Gassen der Souks schlenderte. Das ist selten so: Ansonsten wird man regelrecht in die Läden der Souks hineingeschliffen.

Nach ein paar Tagen nahm ich mein letztes Ziel in Angriff: Agadir. Es ist eine durchwegs moderne Stadt, da 1960 fast ganz Agadir durch ein verheerendes Erdbeben zerstört wurde. Nachdem ich mich auf dem Campingplatz eingenistet hatte, ging es an den Strand. Während daheim in Deutschland Minusgrade herrschten, sonnte ich mich am Strand und badete im Atlantischen Ozean. Das war schon ein herrliches Gefühl. So ließ es sich leicht darüberhinwegkommen, daß aus meinem ursprünglichen Plan, in das von Marokko besetzte Gebiet der Westsahara zu fahren, nichts wurde, da ich die letzten Kräfte meiner Autokupplung für die Heimfahrt verwenden wollte.

Gesagt, getan. Die Küste entlang fuhr ich also über Casablanca bis nach Tanger, und von dort aus entlang der Meerenge von Gibraltar, dem Punkt des Zusammentreffens von Mittelmeer und Atlantischem Ozean, nach Ceuta. Ceuta befindet sich zwar auf afrikanischem Boden, gehört aber politisch zu Spanien. Man reist also über Land aus Marokko aus. Im 1 1/2-Stunden-Takt fahren tagsüber Fähren von Ceuta nach Algeciras.

Nach mehr als 11000 km in Nordafrika verließ ich Ende Januar 1994 den schwarzen Kontinent wieder. Ich komme wieder....

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bei der Meerenge von Gibraltar



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Letze Änderung: 18.03.2001 Ralf Hermann
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